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13.06.2014 14:38 vor 10 Jahr(e)

Geducktes Vorgehen

Schulungsabend mit Strahlrohr-Training

Geduckt vorgehen und immer den Rückzug sichern,...

...denn oben ist es heiß und der Rauch kann sich schlagartig entzünden (jbr)

Heiße Luft steigt nach oben, was allgemein bekannt ist. Im Brandfall, besonders aber bei einem Innenangriff, trifft dies in extremen Maße zu. Daher will der richtige Umgang mit dem Strahlrohr ständig geübt werden.

Wohnungsbrand. An der Zimmerdecke stauen sich Hitze und Rauch. Dort oben ist es lebensgefährlich heiß und Sauerstoff weicht giftigen und brennbaren Gasen. Einen Feuerwehrmann zwingt allein die Hitze schon instinktiv in die Knie. Jedoch kann es dann bereits zu spät sein. Die brennbaren Gase, welche sich unter der Decke gesammelt haben können jederzeit durchzünden und ganze Zimmer binnen Millisekunden in ein Flammenmeer verwandeln. Dem möglichst vorzubeugen, heißt es vor jedem Betreten eines Raumes: Tür auf Hitzeentwicklung prüfen und in geduckter Haltung vorrücken. Krabbelnd wird sich dann in der kühleren Zone an das Feuer herangetastet, wobei immer wieder kurze Wasserstöße an die Decke abgegeben werden müssen, um den Rauch zu kühlen und ein Durchzünden zu vermeiden. Kurze Stöße auch deswegen, um den ohnehin entstehenden Wasserschaden so gering wie möglich zu halten. Am Brandherd angekommen, wird dieser dann von oben nach unten bekämpft. Der Hintermann hat bei diesem Vorgehen stets seinen Kameraden "im Griff" und kann diesen bei Gefahr schnell nach hinten reißen. Zusätzlich dient ihm die Wärmebildkamera zur Lokalisierung von Hitzequellen.


Dieses Vorgehen ist der Standard. Dass hier im Ernstfall jeder Handgriff sitzt, setzt Üben voraus. Und so war das Thema des vergangenen Schulungsabends "Strahlrohr-Training". Es gehört einige Vorstellungskraft dazu, sich auf der Wiese hinter dem Feuerwehrhaus in ein brennendes Wohnzimmer hineinzuversetzen. Den Ausbildern gelang es jedoch recht gut, die einzelnen Trupps an die Gefahr von oben zu erinnern.


(jbr)