• Root
  • Nachrichtenansicht

11.02.2015 13:43 vor 9 Jahr(e)

Im Notfall: 112

Informationen zum Euronotruf

Feuerwehrfahrzeuge sind stets mit "Werbung" für den Notruf beklebt (jbr)

Der 11. Februar (11.2.) ist der "Europäischer Tag des Notrufs 112". Dies zum Anlass möchten wir in Kürze ein paar wissenswerte Fakten um den Notruf auflisten.

"112" ist die Notrufnummer für Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei (in Deutschland ist zusätzlich die "110" als Polizeinotruf gültig). Anrufer werden automatisch mit einer Leitstelle, im Falle des Kreises Offenbach befindet sich diese in Dietzenbach, verbunden. Nach einem abgesetzten Notruf erledigt die Leitstelle alles Weitere. Die Notrufnummer "112" ist:

  • europaweit gültig,
  • ohne Ortsnetzvorwahl oder Ländervorwahl zu verwenden,
  • kostenlos wählbar,
  • wählbar aus jedem Fest- oder Handynetz,
  • mit dem Handy auch ohne Guthaben erreichbar (SIM-Karte muss eingelegt sein).

 

Wie setze ich einen Notruf korrekt ab?

Ein Notruf soll Informationen über einen Notfall an die Leitstelle vermitteln und somit eine Alarmierung von Rettungskräften überhaupt ermöglichen. Je genauer diese Informationen übermittelt werden, desto besser kann ein Einsatz koordiniert werden. Als Erstes sollten Sie tief durchatmen und dabei ruhig überlegen, wie Sie die notwendigen Informationen kurz und verständlich vermitteln können.

Sortieren Sie Ihre Gedanken. Welche Informationen generell wichtig sind finden Sie in dieser kurzen Auflistung:

  • Wer ruft an? - "Karl Mustermann, guten Tag."
  • Was ist passiert? - "Ich habe einen Verkehrsunfall..."
  • Wo ist es passiert? - "...auf der B486, Offenthal Richtung Langen, beobachtet. In etwa am Waldrand."
  • Wie viele Personen sind beteiligt? - "Zwei PKW sind frontal aufeinandergeprallt. Ein Fahrer ist eingeklemmt und schwer verletzt, der andere Fahrer ist ausgestiegen und läuft aufgeschreckt um sein Auto herum."
  • Warten auf Rückfragen! Die Leitstelle beendet das Gespräch, nicht Sie.

 

Machen Sie Sich keine Sorgen. Falls Sie etwas vergessen haben wird man Sie danach fragen - der Operator am anderen Ende der Leitung ist ein Profi. Im Idealfall können Sie auch noch Angaben zu den einzelnen Verletzungen machen, wichtig ist aber der Notruf an sich. Ohne diesen wird es gar nicht erst zu einer Rettung kommen.

Anhand des obigen Beispielnotrufs würde innerhalb der nächsten zehn Minuten i.d.R. folgendes anrücken: 1 Notarztwagen, 1-2 Rettungswagen, 2 Feuerwehrfahrzeuge, 1-2 Streifenwagen, 2 Abschleppwagen (später). Dies alles erledigt die Leitstelle aufgrund Ihrer Informationen.

 

Europaweit? Handynetz? Kommt der Anruf überhaupt an der richtigen Stelle an?

Ja! Egal von welchem Ort oder Netz aus Sie anrufen, sie werden automatisch an die Leitstelle weitergeleitet, die für Ihren derzeitigen Standort verantwortlich ist. Dies gilt Europaweit. Sollten Sie mal nicht angeben können, wo Sie Sich befinden (z.B. im Wald), kann eine Leitstelle Ihren Standort auch durch trianguläre Peilung feststellen. Ist bei Handygebrauch das eigene Netz nicht verfügbar, so wählt sich das Telefon automatisch über einen anderen Anbieter ein, kostenlos.

 

Pflicht und Missbrauch

Der Gesetzgeber hat hierzu im Grunde zwei Regelungen getroffen:

  • Der Notruf ist das Mindeste, was ein Ersthelfer tun kann. Er ist jedem Menschen zuzumuten. Das Unterlassen eines Notrufs ist daher immer strafbar. Anmerkung: Wenn Sie Sich auch nicht trauen, Sich um verletzte Personen zu kümmern, der Notruf muss sein!
  • Bei Scherzanrufen bzw. nachweislich grobem Unfug, liegt ebenfalls der Tatbestand einer Straftat vor. In diesem Fall kommt es zu Straf- und Schadenersatzzahlungen von mindestens mehreren hundert Euro. Anmerkung: Die technische Einrichtung einer Leitstelle macht es nahezu unmöglich sich einer Identifikation zu entziehen.

 

Sie können die "112" bei allen Notfällen wählen. Die Feuerwehr tritt dabei meistens nur auf den Plan in Fällen von:

Brand, Feuer oder Rauchsichtung, jedweder Brandgefahr, Gasgeruch, Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person, Betriebsmittelaufnahme, Wohnungsöffnung mit Eile, Überschwemmung, Windwurf, Dachsicherung, Personensuche, Tierrettung und überall dort, wo zum Abwenden einer Gefahr technisches Gerät zum Einsatz kommen muss.

 

Bei einem Notruf können Sie nur eines falsch machen, ihn nicht abzusetzen!


(jbr)